Frühjahrsputz

 

Nach unserer Wanderung durch den Pfälzer Wald und zwei darauf folgende (sehr anstrengende wegen Anwesenheitspflicht) Arbeitstage musste es sein! Die Grundreinigung von Jumper ließ sich nicht länger aufschieben, wollten wir nicht in Zukunft im Dreck hausen.

Am Freitag Abend ließen wir uns auf einem Parkplatz an einer Kirche nieder. Abends lauschten wir noch dem Gottesdienst und genossen den güldenen Sonnenuntergang vom warmen Strassenboden aus. Im nachhinein frag ich mich wo das eigentlich Spektakel stattfand: vor uns der Sonnenuntergang oder hinter uns? Ein Schlachtschiff vom Wohnmobil (mit Sattelitenanlage vom Feinsten) spukte Vater und Tochter/ junge Frau??? aus. Vater sauste mit E-Roller an uns vorbei und drehte seine runden auf dem Parkplatz. Komische neue Welt....

In der Waschanlage Güma Caravan bei Mannheim erhielt Jumper am Samstag früh zunächst von einem freundlichen Herren eine Einzelbehandlung mit Seife und wurde danach vom elektrischen Schwamm-Roboter durchmassiert.

Danach fuhren wir zurück zum Stellplatz und legten selbst Hand...ähm....Lappen und Seife an. Nach etwa 4 bis 5 Stunden war es vollbracht. wir hatten ALLES geputzt und gewienert. Torbens stark aufflammendes Hungergefühl verflüchtigte sich zwischendrin wieder, solange waren wir am werkeln. Aber es hat sich gelohnt. Den Rest des Tages genossen wir auf unseren Matten unter einem Mammutbaum mit gutem Essen, Lektüre und alkoholfreien Radler als Belohnung. Jetzt mussten wir nur noch auf Sommer umstellen und Teppich und Isoliervorhänge ausmisten. Torben regte noch den Gedanken an ob wir die Stühle und den Tisch für Draussen wirklich bräuchten....?!? Nach eigenem Überlegen kamen wir beide zu dem Schluss das wir noch aktiver Leben wollten, und wir ohne sehr zufrieden sind. 

Sonntag hieß es dann so richtig: La Dolce vita! ausschlafen ohne Wecker bis etwa 9.00 Uhr. Kaffee an´s Bett für Maria und Frühstück mit Kidneybohnenaufstrich und Tofu-Rührei. Dazu Literweise Kaffee und stibitztem Wasser vom ansässigen Friedhof. Gut gestärkt ging es in die Wagbachniederung, einem Naturschutzgebiet mit unglaublich vielen Vogelgetier. Dort ging es zu wie auf dem Hamburger Bahnhof, wirklich überall standen und gingen Menschen! Unfassbar. Aber es lohte sich im vollem Zug, denn wir erspähten so einiges an Vögeln: Purpurreiher (verbringt seine Winter in Afrika. In Deutschland sehr selten mit <100 Brutpaaren!); Kolbenente, Krickente, Tafelente, Teichhuhn, Blesshuhn, Lachmöwen, Kuckuck, Rohrammer, Mönchgrasmücke, Kanadagans, Nilgans, Schwäne, Graugans, Graureiher, Kormorane, Stockenten, Haubentaucher. Für wahre Vogelfreunde ein Traum. Glücklich kamen wir dann wieder am Auto an und kredenzten uns erstmal ein Mahl für Könige: Backkartoffeln im Omnia mit Brokkoli und Möhren, als Nachtisch Apfelpfannkuchen. 

(Purpurreiher)

Während ich das schreibe plätschert der Regen entspannt an unsere Fenster und hinterlässt ein wohliges Gefühl.... langsam heisst es sich fertig machen Auf in eine neue Arbeitswoche mit neuen Abenteuern und einem neuen Wochenende wo es dann geplant weiter auf dem HW1 weitergeht. 

Ich liebe unser Leben!