Sörmlandsleden FAZIT



Wegbeschaffenheit:
Größtenteils war man auf dem Sörmlandsleden wirklich auf waschechten Singletrails  unterwegs. Wirklich selten nutze man Forstwege oder asphaltierte Straßen. Da die Singletrails fast immer " über Stock und Stein" gehen, sollte man auch einplanen nicht ganz so schnell unterwegs zu sein. 

Höhenmeter:
Wir haben mehr Höhenmeter absolviert als wir vorher gedacht hätten. Leider kann ich keine genaue Zahl nennen. Klar ist jedoch das es nicht die endlosen Anstiege gibt, sondern immer mal wieder einen meist knackig kurzen Anstieg. 

Trinkwasser: 
In diesem Punkt denke gibt es unterschiedliche Ansichten. 

1. Generell haben wir von den wenigen Wanderern die wir getroffen haben, regelmässig diesen Satz gehört: " mit Wasser ist es etwas schwierig ". Dem können wir uns nicht anschließen. Ja klar, wenn man nach Schweden fährt ( im Land der vielen Seen), könnte man durchaus denken das es langt 1 Liter mit sich zu führen. Dem ist meist jedoch nicht so. Wenn man diese Erwartungshaltung ablegt, wird man trotzdem nicht dursten!!( siehe Punkt 2.) 

2. Generell ist es absolut kein Problem an Wasser zum Trinken zu gelangen und auch bereit ist mind. 2 - 3 Liter mitzuführen. Damit meine ich aber auch das man aus Wasser von Seen und Flüssen zurückgreift, dieses dann ggf. Filtert oder abkocht. Man sollte immer wieder mal ein Blick auf die Karte werfen und wissen wann die nächste Wassermöglichkeit kommt. Ich glaube der längste Abschnitt den wir ohne Wassernachschub hatten, war um die 30km lang. So kamen wir täglich mind. Einmal beim Wasser lang. Alles kein Problem!
Wir hatten sehr unterschiedliche Wasserquellen: 
-Flaschenwasser vom Supermarkt
-Leitungswasser von öffentlichen Hähnen/ Häusern/ Personen/ WC/ Kirchen etc.
-Seewasser/ Bach/Fluss
-Quellen ( von richtig klar und gut bis stinkend)
-Trailmagic Wasser

Filter nicht vergessen!

Essensnachschub
War total einfach und luxuriös! Die längste Strecke ohne Supermarkt waren ca. 80 - 100km. Meist kamen wir alle zwei bis drei Tage( ca 40- 60km) in einen Ort und konnten einkaufen und im Restaurant was essen. 
Krokek gehört eigentlich  nicht zum Sörmlandsleden, den Ort haben wir jedoch mit eingeplant um eine längere Strecke ohne Supermarkt zu überbrücken. 

Shelter/ Camping
Wir haben sehr oft in oder am Shelter geschlafen,  um auch die dortige Feuerstelle zu nutzen. Es bot uns immer eine gute Möglichkeit  auf dem Feuer zu kochen, vom Wind und Regen geschützt  zu sein. Bei zwei Sheltern waren wir Gottfroh  drinnen zu sein, während es nen halben Tag geregnet hat. Man ist doch etwas freier als im Zelt. Generell gab es mal Phasen mit mehr oder weniger Sheltern. Grundsätzlich  kann man aber sagen das man regelmässig eins erreichen kann. Bis auf zwei Shelter waren alle sehr sauber und lagen meist am Wasser. 
Holz muss man sich selbst zusammenstellen aus dem Wald. Das ist aber kein Problem,  da unserer Vorgänger  immer etwas trockenes Holz im Shelter hinterließ zum anzünden. So sollte es auch jeder machen, der diese Shelter nutzt. Geniales System!

Manchmal haben wir auch einfach an einem schönen Ort im Wald oder am Wasser unser Zelt aufgeschlagen.  Diese Freiheit,  das tun zu können, jederzeit, ist unbeschreiblich. In unseren Augen auch das manchmal  etwas schlechtere Wetter wert.

Wetter
Wir waren von Mitte August bis Mitte September unterwegs. Fast durchgängig  mit kurzer Hose und T-SHIRT/ Baselayer bekleidet, wahlweise mit Regenklamotten und/ oder Mütze. 
Die Temperaturen waren ideal zum Wandern. Gegen Ende bekamen wir auch einen kleinen Eindruck vom Herbst mit seinen bunten Blättern, Pilzen und Heidelbeeren!

Mücken
Wir hatten quasi keine Mücken, bis auf die letzten 3 Tage. Das war dann zugegebenermaßen erstmal befremdlich,  jedoch nicht kritisch. 

Wilderness Faktor 
Auf dem Trail haben wir wirklich sehr selten jemanden getroffen. Wenn es dann mal vorkam, haben wir uns häufig erschrocken, da man damit wirklich nicht rechnet. Im Prinzip taucht man in den Wald ein und kommt erst am Supermarkt  wieder raus. Dazwischen gibt es nur Bäume, Sträucher, Pilze, Seen und Shelter. Es ist erstaunlich wie variantenreich und gleichzeitig eintönig so ein Wald sein kann. Das bekommt man aber erst mit, wenn man sich richtig drauf einlässt und in seinen Flow kommt.

Markierung
Es ist unmöglich sich auf dem Sörmlandsleden  zu verlaufen. Selbst wenn man eine absolut schlechte Orientierung hat, oder keine Karten lesen kann. Alle 50m ist irgendwas orange markiert, dem folgt man und das klappt! Das ist der bestmarkierteste Weg den ich kenne.


Wir hätten niemals gedacht so nah an Stockholm so weit in die Natur abtauchen zu können.  Wir sind begeistert vom Weg und den Möglichkeiten. Eine absolute Empfehlung!