Sörmlandsleden Tag 1-8 Zusammenfassung



Info: Die Wandertage 1-8 habe ich nicht zeitnah verbloggt und muss sie nun anhand von Diktiergerätaufnahmen und Photos rekonstruieren.





Tag 1: 15. August, Sonntag

Um 8.00 Uhr sind wir in Nyköping im Jumpy erwacht und haben nach einem stärkenden Frühstück den Lidl Parkplatz aufgesucht. Dort haben wir die Kühlschrankreste vertilgt und eine Kleinigkeit für die bevorstehende Wanderung nach Trosa erworben. Weiter ging es 20km in die nähe von Trosa auf einen Parkplatz direkt unter einer Brücke am Meer. Auto abgeschlossenen, Rucksack geschultert und auf in den Wald Richtung Tullgarns Slott. Der Weg schlängelte sich größtenteils in Form von Singletrails Richtung Schloss. Auf einem Berg nahe des Schlosses mit Blick aufś Meer legten wir dann erstmal unsere Mittagspause ein und versuchten runterzukommen. Wir sind seit ganz kurzer Zeit unterwegs und schon geflasht. Überall dieser kleinen schönen Wege, die Steine, Flechten, Kiefern, das Moos und die Stille. Es ist nicht extrem leise, aber deutlich leiser als in Deutschland. Wenn man bedenkt das wir uns nicht mal 100km südlich von Stockholm befinden ist es gerade zu Mucksmäuschenstill hier. Wir wurden dann auch von einer erstaunlich stinkenden Källa (Quelle) überrascht. Wir haben das Wasser gefiltert für den Kaffee genommen, sonst aber nachher beim Schloss nochmal frisches Leitungswasser gezapft. Etwa 4 km hinter dem Tullgarns Slott fanden wir auch den perfekten Platz für unser Nachtlager. Auf dem Weg dorthin fanden wir noch eine paar Sommerscheiben als Wegzehrung. Torben fasste die Feuerstelle mit Steinen ein, auf welchen wir dann später Brot mit Butter rösteten. Himmlisch! Was für ein toller Einstieg in die bevorstehenden 4 Wander-Wochen!



















Tag 2: 16. August, Montag

Die Nacht endete um 6 Uhr, da es ab 7 Uhr regnen sollte. Leider wurde das Zelt doch noch feucht, jedoch nicht klitschnass. Auf dem Weg zur Frühstückshütte (andersviken vindskydd) halfen 3 Kekse den Hunger zu überwinden. Dort angekommen trafen wir 2 Deutsche, Vater und Sohn, welche eine Woche lang den Sörmlandsleden gehen. Sie hatten ihr Zelt in der Hütte aufgebaut, machten uns aber gerne Platz für unser Frühstück. Wir haben uns dann noch nett unterhalten und den Kaffee von uns nahmen sie dankend an. Sie hatten nämlich keinen mehr. Gegen 11 Uhr wurde der Regen immer schwächer, sodass wir uns auf nach Trosa zum einkaufen aufmachten. Dort im Supermarktcafe tranken wir Todeskaffee, der unsere Zehennägel hochrollen ließ. Da half nur eine Kanelbule zum abmildern. Wir hatten unterwegs schwarze Rehe gesehen und Dr. Google befragt warum, wieso, weshalb. Die kurze Antwort ist, das schwarze Rehe eine Pigmentstörung aufweisen. Torben wartet im Cafe und lässt die Handys laden, währenddessen ich für die nächsten 1,5 Tage die Verpflegung organisiere. Gegen 14 Uhr machen wir uns auf zum Dymossen vindskydd und entfachen da gegen 19 Uhr ein schönes Feuerchen. Schmecken lassen wir uns mega lecker belegte Sandwiches, getoppt mit gefundenen und angebratenen Riesenbovist.
















Tag 3: 17. August, Dienstag

Torben weckte mich mit dem Duft von Kaffee. PERFEKT! Gerne jeden Tag. Da wir unser Zelt extra in der Hütte aufgestellt hatten, blieb es auch trocken. Den Tag ließen wir so richtig langsam und gemütlich angehen um den Regen auszusetzen. Am frühen Vormittag wurde der Himmel klarer und wir schulterten unseren Rucksack. Heute geht es an 3 Seen vorbei. Kurz vorm Gisejön gibt es noch eine Wasserquelle und am Björken machten wir Mittag. Kurz vor 19 Uhr kommen wir am Abendplatz an, der sich irgendwo auf einem Berg zwischen dem See Stora Frillingen und dem Ort Segersta befindet. An diesem Abend wird die Schokolade Marabu "saltet almond" geschlachtet und für mega gut befunden. Wir saugen die letzten Sonnenstrahlen auf und geniessen den Ausblick. Als es dann Zeit fürś Bett wird stellt Torben fest das seine Matte platt ist. Mh... aufgepustet war sie. Sie muss also ein Loch haben und Luft verlieren. Da es keine Wasserquelle in der Nähe gibt, verwenden wir die letzten 1,5 Liter Flaschenwasser um das Loch zu finden. Wir schütten es gezielt über die einzelnen Abschnitte der Matte und werden fündig. Problem erkannt. Behoben werden kann es heute jedoch nicht mehr, da nur eine trockenen Matte geflickt werden kann, weshalb Torben heute auf der Thermarest Z-Lite schläft.




















Tag 4, 18. August, Mittwoch

Die ganze Nacht hat es geregnet, weshalb wir das Frühstück komplett im Zelt einnahmen. Beim austreten stellt Torben fest das dass Zelt "komisch" stehen würde. Während er versuchte das Zelt von außen zu begradigen brach es komplett über mir zusammen. Damit war das Frühstück wohl offiziell beendet. Der Regen wurde immer intensiver und stärker. Wir verpackten alles möglichst schnell beim Regen und machten uns bereits sehr nass Richtung Tystberga auf. So sind wir in etwa 2 Stunden 10 Kilometer gelaufen. Für uns ist das echt schnell. So standen wir wie zwei nasse Pudel um Punkt 11 Uhr in der Pizzeria im Ort und labten uns. Derweil trockneten wir und unsere Sachen ausgiebig. In der Toilette beschloss Torben dann noch sich einzuschließen, da das Schloss klemmte. Hilferufe machten mich auf seine missliche Situation aufmerksam. Nach dem Einkauf im Coop wanderten wir zum Shelter Masugnssjön am gleichnamigen See. Den ganzen Weg dorthin regnete es, sodass wir sehr froh um das Shelter waren. Zum Glück wurde es abends trockener, sodass wir noch ein Feuer entzündeten was beim trocknen half. Irgendjemand hat dort auch einen aufblasbaren Ring zurückgelassen. Der wurde für ein ausgiebiges Bad im See genutzt. Zum Abendessen gab es Hafereintopf mit grünen Bohnen. Eigentlich sollte es als Nachtisch Pfannkuchen geben, was jedoch nicht funktionierte. Die starke Hitzeentwicklung in der Mitte des Topfes, wie auch die Nichtbeschichtung des Topfes machten es unmöglich und wir erhielten Matschepampe. Übrig blieb jede Menge Erdbeermarmelade. Trotz des Regens war die Stimmung den ganzen Tag über bestens.













Tag 5, 19. August, Donnerstag

Morgens ging es erstmal vermehrt über kleinere Schottersträsschen zur Svärta kyrka Wasser auffüllen. Leider bekam Torben dort einen Migräneanfall und hat sich erstmal mit 2 Tabletten unter einem Baum gelegt und Siesta gehalten. Ich nutzte die Zeit und wusch derweil meine Haare in der Toilette der Kirche. Plötzlich kam ein Wander pärchen etwa in unseren Alter auf die Kirche zu. Sie laufen ebenfalls den Sörmlandsleden, nur in der entgegengesetzten Richtung zu uns. Sie waren jedenfalls auch mit leichterem Gepäck unterwegs und wir plauschten noch etwas über den Weg. Weiter ging es Richtung Nyköping. Am See Hovrasjön, ca. 3 Kilometer Luftlinie vor Nyköping,  bauten wir dann direkt auf einen schönen kleinen Wiese unser Zelt auf. Leider war das Wasser so dreckig das wir daraus nicht trinken mochten, auch nicht gefiltert und abgekocht. Wir mussten etwas mit dem letzten Wasser haushalten, kamen aber gut über den Abend.

















Tag 6, 20. August, Freitag

Im klitschnassen Zelt vom Tau erwacht, packten wir zügig zusammen. Da wir kein Frühstück mehr hatten, entschieden wir uns anstatt der 8 Kilometer, die abgekürzte Variante mit 4 Kilometern nach Nyköping zum Supermarkt zu laufen. 8 Kilometer ohne Frühstück kommt mir wie Folter vor. Dort angekommen gab es erstmal ein mega obstreiches Müsli mit frischem Joghurt. Es sind auf jedenfall die ganz einfachen Sachen die man bei so einer Wanderung zu schätzen weiß. Wir hatten eine kleine Einkaufsliste mit 5 Sachen gehabt, welche wir gern gefunden hätten. Davon haben wir nur ein Extrapaar Socken für Torben gefunden. Und eigentlich wanderte das nur aus Verzweiflung in den Korb. Torben hat schon gleich zu beginn der Wanderung sehr viele und schlimme Blasen entwickelt, trotz bester Pflege. Aufgrund regelmäßig nasser Füsse durch die leichten Trailrunner, benötigte er daher noch ein weiteres Paar zum Wechseln. Leider hat es überhaupt nichts gebracht. Nachdem wir etwas in der Innenstadt rumflaniert sind und uns das Newcastle angeschaut haben, gefolgt vom Sörmlandsmuseum, haben wir noch am Flussufer vom Nyköpingsän Salatvitamine getankt. Nachdem uns ein halber Stadttag schon Stadtmüde gemacht hat, beschließen wir raus Richtung Schlafplatz zu gehen. Zwischendrin halten wir bei Max an um nen Regenschauer auszusitzen und kaufen danach im Willys um die Ecke ein. Aufgrund eines weiteren Regenschauers gehen wir danach nochmal in den Max und essen dort Abendbrot um das Schietwetter  weiterhin auszusitzen. Der Korean Burger mit Pommes war essbar. Etwa 1 Stunde vorm Dunkelwerden machen wir uns dann auf Richtung Wald und dem Shelter Ryssbergen. Dort angekommen treffen wir eine etwa 10 Köpfige Pfadfindergruppe aus Hessen und unterhalten uns noch nett. Kaputt vom ganzen Asphalt-Gelatsche bauen wir das Zelt auf und dämmern sofort weg.










Tag 7, 21. August, Samstag

Wir stehen sehr früh auf, da wir heute sehr viele Kilometer (ca. 26) ohne Wasserstelle vor uns haben. Wir machen daher nur möglichst wenig Pause tagsüber. Während des 2. Frühstücks sorgen wir jedoch für spätere Magen-Darmprobleme, indem wir beide jede Menge noch nicht reifer Äpfel essen. Später sollten wir das bereuen. Unser eigentliches Abendziel war der See Överbosjön als Wasserquelle, welcher sich jedoch als eingezäunte Tierkoppel entpuppte. Wir gingen also weiter an einem namenlosen See vorbei und kamen kurz vor Sonnenuntergang am Mellsjön an. Dort campten auch schon andere Wochenendausflügler, was uns jedoch nicht störte. Während Torben das Zelt aufbaute, bereitete ich das Essen zu. 














Tag 8, 22. August, Sonntag

Nachdem der gestrige Tag so anstrengend war, schliefen wir erstmal richtig aus. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es heute Richtung Meer. Leider war das Seewasser hier auch nicht so dolle, weshalb wir darauf hofften unterwegs noch besseres zu finden. Was tatsächlich dank Trailmagic am Wegesrand in Form von 3 Liter Leitungswasser klappte! Herzlichen Dank! Eine ausgiebige Pause machten wir dann sogleich beim erreichen des Meeres. Als wir ins Wasser sprangen um uns mal wieder zu waschen (ohne Seife!) stellten wir jedoch fest wie verdammt kalt es war. Gefühlt 10 Grad kälter als die bisherigen Seen. Nach ein paar Sekunden im Wasser verließen wir es wieder fluchtartig und mussten uns erstmal ordentlich von der Sonne aufwärmen lassen. Richtung Uttervik ging es die ganze Zeit auf und ab an den Klippen entlang. Ich wäre gerne hier am Wasser geblieben um dort zu übernachten, aber aufgrund vom Wassermangel ging dies nicht. In Uttervik hat eine nette Person einen Wasserhahn zur öffentlichen  Nutzung freigegeben, welchen wir nutzen um unsere Flaschen zu füllen. Gleich nachdem wir das Dorf verließen schlugen wir auch unser Zelt auf, etwa 7 km vor Navekvarn, unserem morgigen Einkaufs- und Übernachtungsziel.