Vier Wochen vor Aufbruch

Wir haben heute Samstag den 27.11.2022. Ende Dezember wird unser Aufbruch aus Ulm sein. Wir haben mal wieder unseren Plan umgeworfen. Wir werden zunächst mit dem Flieger nach Spanien. Von dort fahren wir mehr oder weniger die Küste nach Süden entlang. Das wollen wir bis Mitte April durchziehen. Hoffentlich wird das Wetter angenehm :-) Ab Mitte April machen wir dann wieder unseren Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Deutschland. Von dort (so der Plan bisher) soll dann unsere Tour zum Nordkap starten.

Jetzt schon im Januar

Die Entscheidung bereits im Januar und nicht erst im April nächsten Jahres zu starten kam recht spontan. Es fühlt sich aber gut an. Dadurch sind wir aber tatsächlich bezüglich unserer Vorbereitungen etwas unter Druck geraten. All die Dinge die wir eigentlich erst im neuem Jahr angehen wollten, mussten zeitnah eingeplant werden. Wir stellen immer wieder neue TODO-Listen auf um uns zu organisieren. Ehrlich? Wir sind keine guten Projektplaner. Wir schreiben Dinge auf, vergessen diese auch wieder und irgendwann fallen diese uns wieder ein. Es ist gut, dass wir uns da als Paar durchquälen können. Alleine hätte ich längst irgendwelche wichtigen Termine verpasst.

Warum nach Spanien?




Lange haben wir darüber nachgedacht, was wir in der Zeit im Januar tun wollen. Eigentlich ist es ja fast überall zu kalt. Dies ist ein kleiner Versuch unsere verworfenen Pläne zu dokumentieren.
  1. Mit dem Rad durch Marokko: Vom Wetter her, ist Marokko im Winter natürlich schon verlockend. Auch für eine Fahrradreise mit dem Zelt soll das Land sehr geeignet sein. Nur die höheren Regionen um und im Atlas-Gebirge sollte im Winter gemieden werden. Radreisende berichten von tollen Erlebnissen in Marokko. Allerdings ist dies unsere erste Radreise. Wir werden genug damit zu tun haben unser Leben auf dem Rad zu organisieren. Gleichzeitig uns der Herausforderung dieser ganz anderen Kultur zu stellen hätte uns, so unsere Befürchtungen, allerdings überfordert. Auch wenn wir bereits einmal mit dem Rucksack in diesem Land waren.
  2. Israel National Trail: Die Wintermonate sind die perfekte Jahreszeit für den längsten Fernwanderweg Israels. Diese windet sich mit knapp 1.100 Metern vom Norden Israels bis nach Eilat am Golf von Alkaba. Er gilt laut 'National Geographic' als einer der schönsten Fernwanderwege der Welt. Gerade in den südlichen Gebieten mit hohem Wüstenanteil, ist die Wasserversorgung allerdings kritisch. Mit Hilfe von Helfern, lassen sich aber Wasserspots organisieren. Mit seinen 21.400 Höhenmetern und Torbens Knieproblemen, hatten wir Angst das wir uns für unsere spätere Radreise etwas kaputt machen.
  3. Backpacking in Südostasien: Mit Vietnam, Laos und Kambodscha bietet Südostasien einige richtig günstige Reiseländer für die Wintermonate. Einfach loswandern wäre allerdings schwierig geworden. Fernwanderwege gibt es dort nicht. Auch eine Radreise hatten wir uns überlegt. Allerdings galt hier die gleiche Kombination aus fehlender Radreise Erfahrung mit einer völlig fremden Kultur, wie bei Marokko. Deswegen hatten wir überlegt mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Nationalpark zu Nationalpark zu hoppen. Uns dort günstige Unterkünfte zu suchen und dann die Natur zu erkunden. Vögel hätten wir da sicherlich ganz viele vor unsere Ferngläser bekommen. Nur wären wir mit dem Flug, dem Transport im Inland und die Übernachtungskosten doch innerhalb kurzer Zeit einiges an Geld los geworden. Wir sind auch nicht so die Backpacker. Wir haben bereits nach unserer Ausbildung eine solche Reise hinter uns. Das ist eigentlich wirklich nicht so unser Ding. Deswegen haben wir diesen Plan verworfen.
  4. Bibbulmun Track in Australien: Der Fernwanderweg Bibbulmun hat gegenüber dem Israel National Trail einen wesentlichen Vorteil. Die Höhenmeter verteilen sich stärker auf die gesamte Route. Dadurch wäre dieser vermeintlich freundlicher zu Torbens Knie. Allerdings ist dort zu dieser Jahreszeit Sommer. Daher haben wir auch diesen Plan verworfen. Die offizielle Seite des Tracks sagt dazu folgendes: 

It is strongly recommended that you do not carry out any extended walk between December and the start of March anywhere on the Track.

The Track gets very hot and the bushfire risk is extreme.

Das sind sicherlich nicht alle Pläne die wir durchgespielt haben. Wir haben uns dann für Spanien entschieden. Wir waren bereits im Dezember und Januar in Andalusien. Das Wetter war überwiegend sehr freundlich. Das muss allerdings nicht jeden Winter so sein. Wir kennen Spanien schon ein wenig. Wie wissen wie Dinge funktionieren, dass wir Zeltplätze finden und das die Versorgung gut ist. Landschaftlich ist es dort sehr schön. Selbst nah an der Küste sind die bergigen Regionen traumhaft. Für uns fühlt sich Spanien nach einer guten Möglichkeit an die ersten Erfahrungen mit Radreisen zu machen. Hoffentlich wird das Wetter wie gewünscht.