Wir radeln zum Hellfire Pass
Etwa 40 Kilometer vor Kanchanaburi merke ich wie es mir nicht so gut geht. eigentlich wollten wir zeitnah einen Wildzelten, beschließen aber noch durchzufahren. Dort angekommen finden wir einen Traumhaften Campingplatz auf der anderen Uferseite zum Zentrum vor. Der Besitzer ist extrem freundlich und hilfsbereit (wie alle Thailänder) und wir fühlen uns sofort wohl. Am nächsten Tag liege ich wie befürchtet flach und liege mich auch noch weitere 5 Tage wund, bevor wir weiterradeln. Derweil erkundet Torben etwas die Gegend mit dem Rad und versorgt uns kulinarisch.
Wer das ganze mit mehr Emotionen und bewegten Bildern verfolgen möchte, der schaut am besten auf unseren YouTube Kanal vorbei.
Nach Kanchanaburi schlagen wir den Weg zum Sai Yok Nationalpark ein. Wir versuchen die große Straße (323) zu meiden wo es geht, leider eben nicht immer. Meist gibt es zwar einen Seitenstreifen, aber ganz ehrlich. Spaß macht es nicht. Wenn wir die Straße meiden können, tun wir das! So fahren wir ganz häufig parallel zum Fluss entlang, der wiederrum wieder parallel zur Straße führt.
Und teilweise fahren wir gefühlt eine Ewigkeit, bevor das nächste Essen kommt. Ausgehungert halten wir an um zu Essen. Wir bestellen 2x! Anders kann man sich nicht verständigen. Wir haben es wirklich versucht, aber wir bekommen wirklich nie etwas besserer wenn wir versuchen herauszufinden was es gibt. Da ist "2x Bitte" unkomplizierter für alle. Lecker wars ehrlich gesagt nicht, wie so häufig.
Unsere Mittagspause versuchen wir im Schatten zu verbringen. Jetzt Radfahren ist unmöglich Anfang Oktober. Die hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze setzt uns schon arg zu. Wenn wir morgens lostrampeln (kurz vor Sonnenaufgang) sind wir schon fast komplett naßgeschwitzt bevor wir auf dem Rad sitzen! Und es wird nicht besser tagsüber, sondern nur noch heißer. Mittags zeigt das Thermometer teilweise bis zu 50 Grad Celsius in der Sonne an. Daher fahren wir von 6 bis etwa 11/12 Uhr und dann erst gegen 16 Uhr weiter.
Kurz vor dem Nationalpark Sai Yok nehmen wir noch den Wasserfall Sai Yok Noi mit. Die Thailänder scheinen Wasserfälle zu lieben. Es herrscht ausgelassene Freibadathmosphäre und ist auch entsprechend voll.
Auf dem Weg zum Nationalpark halten wir dann noch am "Hellfire Pass" an. Einer der wenigen kurzen Wanderungen, die man hier alleine machen kann, ohne Guide. Und überraschenderweise ist es sogar umsonst, dank eines noblen "Spenders" der die Geschichte dieses Ortes bewahren möchte. Es ist ein bisschen kompliziert erstmal auf den Wanderweg zu kommen. Da wir die lange Runde machen wollen, müssen wir ein Walki Talki mitnehmen. Später werden wir darüber ewig oft angefunkt: "...are you ok?" " Yes, thank you, we are". Und wir durften die thailändische Konversation der anderen Besucher mitbekommen, ALLE.
Dann mussten wir uns mega beeilen, da wir dieses doofe Walki Talki zurückbringen mussten, bevor sie schließen. ANGEBLICH gibt es nur den einen Ausgang, was auch der Eingang sein soll. Wir haben aber einen anderen Ausgang genommen. Hätten wir das vorher gewusst, dann wäre es ein richtig schöner Ausflug, ohne Stress gewesen.
Tipp für euch: egal ob ihr die kurze oder lange Tour gehen wollt, sagt immer die kurze. Dann bleibt euch das Walki Talki erspart und ihr könnt auch locker noch nach 16 Uhr den Pass verlassen. Sie haben sicherheitsbedenken, aber ganz ehrlich, es ist wie ein Spaziergang im Park. Die Ausblicke waren jedenfalls genial, ebenso auch die tierische Begleitung.